Loncin-Modell-Offensive im Herbst
Gerade erst hat Loncin sein Spitzen-ATV, den XWolf 1000 erfolgreich auf den Markt gebracht, schon kündigt die chinesische Marke für den Herbst drei weitere Neuerscheinungen für Deutschland und Österreich an.
Viel Freude werden dabei die Freunde des gepflegten Schlammbades haben. Zwei der drei Neuen sind echte Mud-Bogger; allen voran natürlich die Matsch-Variante des XWolf 1000, der XWolf 1000 Mud.
Technisch ist die Maschine weitgehend mit dem Normal-Modell identisch und auch motorisch bleibt es bei den bereits bekannten 99 PS, die der 976 ccm V2 bereitstellt. Das sollte allemal ausreichen, um die Fuhre auch durch tiefe Pfützen zu treiben. Die dürfen sogar richtig tief sein, den die Luftansaugung haben die Loncin-Ingenieure wirklich am höchsten Punkt der Maschine platziert, oben auf dem hochgesetzten Kühler, versteckt unter einer kleinen Kunststoff-Kappe. Für den Fahrer gibt es zusätzlich einen Haltegriff in der Mitte des Lenkers. Und erst der ermöglicht die optimalen Haltungsnoten: Stehend, leicht zurückgeneigt, rechte Hand am Gas, linke am Haltegriff und dann das ganze so hinjonglieren, dass die Front ein wenig hochkommt und die Räder ordentlich moddern - Yippiee!
Die Fahrzeuge werden hierzulande allerdings nicht mit den "Schaufelrädern" wie auf den Fotos ausgeliefert, sondern mit zivilerer ATV-Bereifung. Das ist vielleicht schlecht für die Show, aber gut für den Alltag. Der XWolf 1000 Mud kommt mit ABS und wird so seine 100+ Stundenkilometer machen. Dafür braucht er ordentliche Schluppen.
Der endgültige Preis steht noch nicht fest. Aber am Ende wird der Loncin-Händler irgendwas um die 13.500 € aufrufen. Damit reiht sich der XWolf 1000 Mud im Feld seiner Mitbewerber ziemlich weit unten ein. Die meisten sind etwas teurer, einige kosten sogar erheblich mehr. [s.u.ℹ️]
Nach dem gleichen Konzept wie beim 1000er verwandelt Loncin auch seinen XWolf 700 in ein Matsch-Fahrzeug. Auf den Markt kommt es definitiv erst nach der Einführung des 1000er Mud. Mit dem XWOLF 700 Mud eröffnet Loncin zugleich ein ganz neues Spielfeld. Es ist das erste Fahrzeug dieser Kategorie mit weniger als 1000 ccm Hubraum. Gegenspieler sind erst einmal weit und breit nicht zu sehen. Insofern wird sich an ihm lupenrein beobachten lassen, ob Muds auch unterhalb der 1000er-Klasse im Markt funktionieren.
Der 686 ccm große Einzylinder stellt 44 PS zur Verfügung. Dank der ABS-Zulassung wird er den Zweisitzer auf rund 90 km/h beschleunigen. Insgesamt wirkt der 700er deutlich zierlicher als sein großer Bruder. Er ist ja auch um einiges kürzer und schmaler. Vor allem aber ist er deutlich weniger aggressiv gezeichnet. Sein hochgesetzte Kühler fügt sich geradezu harmonisch in die Linien des Fahrzeugs ein. Die sind in sich stimmig und beinahe schon elegant. Lediglich der riesige Tankverschluss im Panzerformat stört den gestalterischen Frieden. Den Matschhaltegriff aus dem 1000er sucht man vergeblich und auch die Position der Luftansaugung knapp über dem rechten Oberschenkel des Fahrers macht klar, dass der 700 Mud nicht den Anspruch erhebt, der König der Schlammkuhle zu werden.
Mit voraussichtlich um die 9000 Euro liegt der XWolf 700 Mud preislich rund 1500 Euro über dem Normalmodell. Und wenn es schon nicht zu einer Top-Karriere als Schlamm-Catcher reichen wird, so kann es durchaus sein, dass sich die Mud-Version deutlich besser verkaufen wird, als der reguläre XWolf 700. Das Zeug dazu hat sie.

Über Loncin
Die Loncin Motor Co., Ltd. mit Hauptsitz in Chongqing wurde 1993 gegründet. Das Unternehmen hat mehr als 9.000 Mitarbeiter und ist einer der größten chinesischen Zweirad- und Motorenproduzenten. In Deutschland werden die Motorräder unter dem Handelsnamen Voge verkauft. Die Karcher AG importiert und vertreibt seit Ende 2023 die ATVs und UTVs der Firma. Mit BMW, Honda und anderen renommierten Herstellern unterhält Loncin strategische Partnerschaften. Vor kurzem präsentierte der Hersteller den Prototyp seines ersten Elektro-ATVs.
Mit dem UWolf 1000 steigt Loncin ernsthaft in den UTV-Markt ein. Bislang hält dort ein eher seltsam aussehendes Vehikel namens LX700U-2 einsam die Stellung. Dem haben sie den 700er Einzylinder aus dem ATV eingepflanzt. Aber zu mehr als einem Dasein als Mauerblümchen reicht es für das Kerlchen nicht.
Mit dem UWolf 1000 soll nun alles anders werden. Der ist ansprechend designed und mit dem aus dem XWolf 1000 bekannten V2 angemessen motorisiert. Der stellt hier 91 PS zur Verfügung. Vor allem aber kommt der UWolf mit ABS. Dadurch entfällt die lästige Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auf 60 km/h. Das können nicht alle Mitbewerber bieten. [ℹ️]
Ein Blick in die Kabine macht klar: Dies ist ein Arbeitsgerät. Es dominiert robuster, kärcherfester Kunststoff. Allenfalls das Display bringt etwas Farbe ins dezente Einheitsgrau. Zwei Cupholder und ein verschließbares Handschuhfach sind die einzigen Zugeständnisse an Komfortausstattung. Aber die Sitze sind angenehm gepolstert und auch größere Personen finden überall gut Platz. Die hinteren Sitze lassen sich hochklappen. Das ist praktisch. So kann auch empfindliche Fracht trocken transportiert werden. Alle Schalter und Hebel sind garantiert auch mit den dicksten Winterhandschuhen zu bedienen. Und immerhin: Es gibt auch einen Schalter für den "Turf-Mode". Mit dieser bodenschonende Fortbewegungsart macht sich der UWolf 1000 für alle GaLa-Betriebe interessant. Und wenn der Boden mal richtig tief wird, hilft die Differentialsperre. Arbeiten mit dem UWolf lassen sich bis in die Nachtstunden verlängern. In die Dachpartie sind vorne drei und hinten zwei LED-Arbeitsleuchten integriert. Das ist clever und durchaus elegant gelöst.
Der UWolf 1000 kommt zunächst als Dreisitzer und später auch in der Langversion mit sechs Sitzen. Die genauen technischen Daten, Angaben zur Ausstattung und die Preise liegen noch nicht vor. Der Dreisitzer soll bereits im Herbst in den Handel kommen. Wenn alles gut geht, folgt die Langversion ebenfalls noch in diesem Jahr.
4 Räder, 1 Riemen meint: Mit dieser Modelloffensive schließt Loncin-Importeur Karcher die letzten Lücken im Produktportfolio, besonders im Bereich UTV. Der UWolf 1000 ist mit der Konkurrenz auf jeden Fall auf Augenhöhe. Bei den ATVs ist das Wolfsrudel mit dem 300er, dem 550er, dem 700er und dem 1000er bereits in allen relevanten Kategorien vertreten. Die beiden Mudversionen decken jetzt auch wichtige Nischen ab. Interessant wird werden, wie der "kleine" XWolf 700 Mud bei der Kundschaft ankommt. Und wenn dann alles getan ist, könnten sie bei Loncin noch über ein sportliches SxS nachdenken.
▶️ https://www.loncinquads.de/home-2053.html</p>
ℹ️ https://www.4r1r.de/l/sechs-auf-einen-streich/</p>.
ℹ️ https://www.4r1r.de/l/marktubersicht-die-1000er-mud-bogger/